San Francisco unser Startpunkt in Kalifornien
Wie ich in meinem einleitenden Beitrag über unsere Kalifornien-Rundreise schon erwähnte, hat sich San Francisco gewaltig verändert in den letzten 10 Jahren. Viele neue Inseln wurden der Bay abgerungen und somit Platz für große neue Wohngebiete zu schaffen. Schon im Anflug hatte man eher das Gefühl in Miami mit seinen vielen Inseln und Kanälen zu landen.
Aber leider gibt es auch Veränderungen, welche ich eher negativ empfunden habe. So werden mittlerweile sämtliche Geschäfte und Hotels rund um den Union Square 24/7 von der Polizei bzw. Sicherheitsdiensten bewacht. Entlang der Powell Street sieht man sehr viele Obdachlose und Drogenabhängige sitzen und liegen. Auch hier hat die neue Droge Fentanyl schon viele Opfer gefunden zu haben. Wie Zombies stehen oder liegen die Abhängigen auf der Straße.
Für den woken Menschen von heute natürlich gesäumt mit vielen Regenbogen Fahnen und Tesla Cyber Trucks. California like. Aber auch der normale Tourist bekommt seinen Anteil an der neuen toleranten Welt mit. So wandelt man gefühlt permanent in einer Wolke aus Cannabis. Dabei ist es egal, ob man im Stadtzentrum oder am Fisherman`s Wharf ist. Man bekommt irgendwann davon Kopfschmerzen. Man legt hier aktuell einfach sehr viel mehr Wert auf Political Correctness.
So heißt unser altes Hotel von damals nicht mehr „Sir Frances Drake“ sondern „Beacon Grand“.
Denn mittlerweile ist er weniger als Weltumsegler und Gründer der britischen Seemacht bekannt, sondern vielmehr zählt jetzt sein Mitwirken im aufblühenden Sklavenhandel des 16.Jahrhunderts.
Die Prioritäten haben sich halt sehr verschoben. Aber natürlich ist San Francisco trotz allem immer noch eine beeindruckende Stadt. Cable Car, Golden Gate Bridge, Pier 39, Alcatraz, Painted Ladys, oder der Coit Tower und die Lombard Street haben immer noch Ihren Charme. Eine ganztägige Stadtrundfahrt mit einem Minivan ist eine absolute Empfehlung. Wir haben dies über Viator gebucht. Kosten pro Person ca. 100 Euro. Hier erfährt man noch viel mehr über die Stadt, ihre Entwicklung, die schönen aber auch unschönen Dinge.
Marin Headlands
Eine Absolute Empfehlung von mir ist ein Ausflug in die Marin Headlands. Nicht nur die beeindruckende Fahrt über die Golden Gate Bridge, welche stadtauswärts kostenlos ist, zurück aber mautpflichtig, ist den Ausflug wert, man kommt auch an zahlreichen Punkten vorbei, welche eine, sagenhaften Blick auf die Bay und die GGB liefern. Natürlich immer vorausgesetzt der Nebel spielt mit.
Nachdem man über die GGB gefahren ist, kommt gleich auf der linken Seite der erste Vista Point.
Den kann man getrost ignorieren und kurz danach abbiegen Richtung Fort Baker. Dort dann die Bunker Rd ´weiter bis zur Horseshoe Bay. Von dort kommt man genau bis zur Needles am Fuße der GGB und hat einen wunderbaren Blick auf diese.
Hat man genug Bilder geschossen empfiehlt es sich weiter nach Sausalito zu fahren. Dieser kleine beschauliche Ort hat gerade mal ca. 7500 Einwohner und liegt direkt an der Bay. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner gehört mit ca. 81.000 Dollar mit zu den höchsten der USA. Bekannt ist dieses Küstenstädtchen auch durch seine vielen selbstgebauten Hausboote, deren Bewohner sich bis heute erfolgreich der amerikanischen Statistik entziehen. Einen Aufschwung dieser Hausboote erlebte Sausalito in den späten 70gern bis mittleren 80igern, als viele Hippies sich dort niederließen.
Als nächsten führte uns die Route weiter zum Muir Beach Overlook. Hier ist man dann direkt in den Marin Headlands und außer beeindruckender Natur und endloser Steilküste findet man nur noch alte Bunker und Verteidigungsanlagen aus dem 2. Weltkrieg. Hat man sich hier satt gesehen, empfehle ich noch die Fahrt zum „Point Bonita Lighthouse“. Auf dem Weg zum Leuchtturm hat man auch wieder einen tollen Blick auf Bucht und GGB.
Auf dem Rück weg vom Leuchtturm zur Golden Gate Bridge und damit nach San Francisco kommt man noch an diversen View Points vorbei. Einer schöner wie der andere und jedes Mal ein noch faszinierender Blick auf die Golden Gate Bridge.
Alles in allem ist San Francisco immer noch eine Reise wert. Man endeckt immer wieder neue Dinge und vor allem spührt man jedes mal aufs Neue, dass die Zeit, welche man für diese Stadt eingeplant hatte, wieder hinten und vorne nicht reicht.
Hotelempfehlung
Anders als vor 10 Jahren buchten wir dieses Mal ein Hotel direkt im Fisherman`s Wharf Viertel.
Um es gleich vorweg zu nehmen, wir haben es nicht bereut. Man ist in 10 Gehminuten am Pier 39 und die Endstelle der Cable Car ist direkt um die Ecke. Somit hat man beste Chancen einen der begehrten Plätze in San Franciscos Wahrzeichen zu bekommen.
Das Hotel ist viel größer als es auf dem Foto aussieht. Es erstreckt sich noch weit nach hinten. Insofern ist es fast ein Muss, hier explizit ein Zimmer mit direktem „Bay View“ zu buchen. So hat man Alcatraz, wenn es mal nicht im Nebel liegt direkt vor Augen.
Das Hotel ist, wie der Name schon sagt im maritimen Stil gehalten und befindet sich in einer alten „Dole“ Fabrik bzw. Lagerhaus. Obwohl es hier relativ zentral am Touristenspot liegt, ist es dennoch sehr ruhig. Und als frisch angereister Europäer, der in den ersten Tagen schon sehr zeitig munter ist, erlebt man, neben der noch tief schlafenden Stadt, die Fischerboote wie sie am frühen Morgen Ihren Fang heimbringen.
